Durch eine Forderungsabtretung wird das Risiko an einen Dritten übertragen. Dieser übernimmt die Forderung und begleicht den Rechnungsbetrag für den Kunden, die dieser an das Unternehmen hätte bezahlen müssen. Das bedeutet für die Firma eine Risikovermeidung. Das macht vor allem Sinn bei größeren Aufträgen, aber insbesondere auch beim Massengeschäft, wie wir es im Onlineversand kennen. Factoring ist auf alle Branchen anzuwenden. Sowohl für Produkte, Dienstleistungen als auch auf Kreditprodukte. Durch das Factoring kann eine Volumenkongruente Finanzierung ermöglicht werden. Der Factor übernimmt das Ausfallsrisiko und sorgt so für eine Stabilisierung der Finanzkennzahlen. Das Umsatzwachstum lässt sich damit also sicherer und stabiler finanzieren.
Seit Basel II, eine Vorgabe, die unter anderem die Eigenkapitalausstattung der Banken vorschreibt, hat sich vieles geändert. Mittlerweile sind wir bei Basel IV. Die Änderungen zeigen, dass es auch für Unternehmen immer schwieriger wird, Kredite zu bekommen. Auch Überbrückungskredite, wie sie sonst häufig für Zwischenfinanzierungen genutzt wurden, werden immer schwieriger. Dabei ist es gerade wichtig, die eigene Liquidität zu erhalten, um wachsen zu können. Das Factoring ist eine Alternative und ein innovatives Finanzierungsmodell, das neben dem regulären Bankkredit eingesetzt und in der Regel ohne große Vorgaben vertraglich vereinbart werden kann. Durch den Verkauf der Forderung an ein Factoring-Unternehmen, das auch gerade im Massengeschäft fortlaufend durchgeführt werden kann, gelangt das Unternehmen zu mehr und neuer Liquidität, die vor allem sofort verfügbar ist und direkt in das laufende Geschäft einfließen kann. Zusätzlich wird das Risiko beim Ausfallschutz bei einem echten Factoring direkt an den neuen Gläubiger übertragen.
Mit dem Factoring lässt sich aber auch die eigentliche Zielgewährung verlängern, was vielen Abnehmerwünschen entgegenkommt. In einem normalen Fall bedeutet ein längeres Zahlungsziel die Bindung von Kapital von Geldgebern im Forderungsbestand. Das Risiko bei Forderungsausfällen erhöht sich damit drastisch und die Gefahr einer Schieflage wird größer. Mit Factoring ist eine laufzeitkongruente Finanzierung möglich. Das senkt das Ausfallsrisiko und sorgt so am Ende wieder für eine Stabilisierung der Finanzkennzahlen und eine größere Kundenzufriedenheit, die nun von den längeren Zahlungszielen profitieren können. Das Unternehmen verkauft beim Factoring seine gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen. Der Factor trägt damit das sogenannte Delkredere Risiko, sprich die Gewährleistung für den Eingang der Forderungen). Damit sind die Zeiten, in denen Finanzkrisen, stagnierendes Wirtschaftswachstum und mögliche Kreditbremsen besonders den KMU zusetzen vorbei. Mit einem Factoring lässt sich die Liquidität eines Unternehmens dauerhaft aufrecht erhalten.